Über Autismus...
Was sind Autismus-Spektrum-Störungen (ASS)?
Bei Autismus-Spektrum-Störungen oder kurz Autismus handelt es sich um eine Entwicklungsstörung, die sich auf die kommunikativen Fähigkeiten sowie auf die Art, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, auswirkt. Betroffenen Kindern und Erwachsenen fällt der ganz alltägliche soziale Austausch schwer. Ihre Fähigkeit, Freundschaften zu schließen und zu pflegen, ist ebenso beeinträchtigt wie ihr Verständnis für den Gefühlsausdruck anderer Menschen. Menschen mit Autismus haben oft zudem Lernbehinderungen – aber allen Betroffenen gemeinsam sind die Schwierigkeiten beim Umgang mit ihren Mitmenschen. Menschen mit dem Asperger-Syndrom, das ebenfalls zum autistischen Spektrum zählt, sind intellektuell und sprachlich nicht beeinträchtigt.
Zum Autismus gehören Verhaltensauffälligkeiten und / oder -defizite in drei Großbereichen:
1. Sozialverhalten (die Betroffenen haben Schwierigkeiten, Beziehungen zu den Mitmenschen aufzunehmen, wirken ihnen gegenüber unnahbar und gleichgültig und sind gern allein);
2. Kommunikation (die Betroffenen haben Schwierigkeiten mit der verbalen und der nonverbalen Verständigung, zum Beispiel interpretieren sie Mimik, Gestik und Stimmlage falsch);
3. Vorstellungskraft (die Betroffenen haben Schwierigkeiten mit Rollenspiel und Phantasie und nur eingeschränkte Möglichkeiten, sich etwas vorzustellen und phantasievoll zu handeln. Oft werden einzelne Aktivitäten nachgeahmt und dann unverändert fortgeführt).
Neben diesen drei Großbereichen gibt es noch weitere Gemeinsamkeiten in manchen Verhaltensweisen, und vor allem einen Widerstand gegen Veränderungen in der alltäglichen Routine. Das vielleicht problematischste Charakteristikum des Autismus ist die Entstehung von herausforderndem und unangemessenem Verhalten, wie etwa selbstverletzendem Verhalten oder Wutanfällen.
Ursachen für Autismus?
Auch wenn die Wissenschaft die genauen Gründe für Autismus noch nicht bis ins Letzte erforscht hat, ist unbestritten, dass genetische Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Außerdem werden autistische Störungen mit einer Reihe von Veränderungen in Verbindung gebracht, die die Gehirnentwicklung vor, während oder unmittelbar nach der Geburt beeinflussen.
Autismus-Spektrum-Störungen sind somit über bestimmte Verhaltensauffälligkeiten definierte Syndrome, deren neurobiologischer Ursprung inzwischen als erwiesen gilt. Autismus ist also eine Erkrankung des Nervensystems. Autismus ist keine Folge von Erziehungsfehlern!
Frühe Anzeichen für Autismus
Die ersten Anzeichen für eine Autismus-Spektrum-Störung treten in den ersten Lebensjahren auf, normalerweise im Alter von 14 bis 18 Monaten. Alle Kinder haben ihr eigenes Entwicklungstempo. Jedes Kind ist selbstverständlich einmalig, aber wenn Kinder sich typisch entwickeln, werden sie nach und nach Verhaltensweisen an den Tag legen, die als normal gelten.
Einen guten Einstieg ermöglicht die „überarbeitete Checkliste für Autismus bei Kleinkindern“ (M-CHAT; Robins, Fein, & Barton, 1999)
Sie können sie für therapeutische, wissenschaftliche und pädagogische Zwecke von zwei autorisierten Internetseiten kostenlos herunterladen www.firstsigns.org, Dr. Robins Webseite: www.mchatscreen.com.